Scout und Frodo 8.4.

Ich habe gestern mein Hotel in San Diego verlassen und bin mit dem Bus zu Scout und Frodo. Die beiden sind legendär in der PCT-Comunety. Die beiden sind vor einigen Jahren selber den PCT gelaufen und bieten nun PCT Hickern eine Unterkunft vor dem Trailstart. Sie bieten diesen Service vom Mitte März bis Ende Mai an und beherbergen in dieser Zeit bis zu 30 Hicker; wohlverstanden pro Tag! Total pro Saison 1100 bis 1300 Hicker. Es gibt hier Unterkunft, Dusche, Morgen- und Abendessen, sie fahren einen zum AT+T um eine Ami-SIM-Karte zu kaufen, sie fahren zum Outdoor-Shop, und und und. Und sie wollen kein Geld, keine Geschenke, höchstens eine Spende an die PCTA.
Und sie fahren einen am Start-Tag morgens früh zum Trail-Head und machen noch die obliganten Fotos vom Start.


Wahnsinn was die beiden leisten. Das beste ist jedoch, dass man hier schon mal die ersten Leute kennen lernt und auch Erfahrungen austauschen kann. Auch stehen Scout und Frodo mit Rat und Tat zur Seite für jegliche Auskünfte. Wenn nötig wird auch die Ausrüstung kontrolliert und unnötiger Luxus (Balast) aussortiert.
Abends sitzt man dann draussen und geniest gemeinsam das Nachtessen. Scout erzählt dann einige Trailstorys und gibt wichtige Infos weiter. Wie zum Beispiel die Regel „Leaf no Trash“. Das ist quasi ein Ehrenkodex, dass wirklich nichts in der freien Natur zurückgelassen wird. Auch wirchtig die Sicherheit auf dem Trail; einander zu helfen, rifercrossing und in diesem Jahr besonders wichtig: verhalten auf Schnee.
Insgesamt unheimlich gute Informationen direkt vor dem Trail.

In Zukunft werden meine Blogs wohl eher weniger Text enthalten; ich kann meinen Laptop leider nicht mitnehmen. Dafür wird’s dann hoffentlich mehr gute Fotos geben.

Down Town San Diego 6.4.

Na ja, mit schlafen klappt’s noch nicht so recht. Ich bin regelmässig um 2 Uhr morgens wach und das war’s dann auch für diese Nacht. Wird sich schon noch einpendeln.
Heute hab ich einen Ausflug nach Down Town San Diego unternommen. Am morgen habe ich dem Flugzeugträger Midway ein Besuch abgestattet. Dieser ist seit 2004 im Hafen als schwimmendes Museum eingerichtet. Das Schiff wurde nach dem 2. Weltkrieg gebaut und war fast 50 Jahre in Dienst. Die Dimensionen sind beeindruckend, sowohl auf dem Deck/Landebahn wie auch darunter. Eine schwimmende Stadt mit 4500 Einwohnern.

Nach dem Aufenthalt im Schiffsbauch der Midway war mir nach ein bisschen Sonne und frischer Luft. Die Uferpromenade von Down Town ist ideal dafür. Es war sehr viel los, denn auch die Amis haben am Samstag arbeitsfrei. Eine sehr friedliche, relaxte Stimmung entlang des Ufers. Diverse Restaurants, Strassenmusiker und Strassenhändler sind hier zu finden.

Besuch bei REI 5.4.2019

Zu meiner Überraschung hat es heute morgen geregnet in San Diego!
Nicht so schlimm; heute ist sowieso Shopping bei REI angesagt.
REI ist ein Outdoor-Ausrüster den es in ganz Amerika in jeder grösseren Stadt gibt. REI ist auch ein wenig ein Mythos; der Service ist legendär und für den grosszügigen Umgang mit Beanstandungen ist REI weitherum bekannt.
Der Shop liegt hier in San Diego ca. 10 km ausserhalb des Stadtzentrums; eine Gelegenheit den ÖV von San Diego kennen zu lernen.
Grundsätzlich fährt kein Amerikaner ÖV der sich ein Auto leisten kann. Dementsprechend ist auch das Publikum; Schüler, Pensionierte und Leute mit wenig Einkommen.
Der REI Shop ist eine Kathedrale für alle Outdoor-Freeks und es gibt einfach alles was man sich nur vorstellen kann. Und ja, der Besuch kann länger dauern als geplant und auch viel teurer werden wie gedacht. Zum Glück weis ich bei diesem Einkauf, was ich einkaufe, trage ich ein halbes Jahr mit mir rum. Dem entsprechend ist meine Shoppingtour sehr vernünftig ausgefallen.


Den Rest des Tages habe ich mit einem längerem Mittagsschlaf (Jetlag) und ein bisschen Blog scheiben verbracht. Danach hab ich noch meinen Rucksack definitiv gepackt und das Material ein letztes Mal geprüft. Es fehlen nur noch die Lebensmittel und ich bin Bereit für’s loslaufen.

Packen, Reisen, Ankommen 4.April 2019

Ausrüstung
Nun was mit muss ist eigentlich schon länger klar, nur welches Teil soll jetzt mit? Das schöne (grosse), kleine oder das Mini-Sackmesser. Und dann welche Wärmejacke? Faserpelz, Daunenjacke oder doch eine Primaloft noch kaufen?
Und wieviele Dry-Säcke sind jetzt genug und nicht zuviel?
Eigentlich gibt’s die richtige Lösung gar nicht; es gibt nur verschiedene Varianten der richtigen Lösung.
So werde ich erst nach dem Besuch bei REI (Outdoorshop), die endgültige Packliste erstellen. Und überhaupt, spielt’s gar keine Rolle, ändert sich dann ja während dem Trail sowieso laufend.

Mein Ausrüstung

Ich wurde am 3.4 von meiner Schwägerin im Engadin abgeholt und wir sind dann zusammen nach Muotathal gefahren zum übernachten. Wettertechnisch hatte ich ein riesen Glück, weil ein Tag später wäre ich nicht mehr vom Engadin weg gekommen; alle Zufahrtsstrassen vom und zum Engadin waren am 4.4 wegen Lawinengefahr geschlossen. So aber wurde ich, wiederum von meiner Schwägerin, nach Zürich zum Flughafen gebracht. Da hat dann meine eigentliche Reise via Frankfurt nach San Diego begonnen. Die Flüge waren sehr ruhig und angenehm und die 12 Stunden über den Atlantik sind eigentlich recht schnell vorüber.
Die Emigartion (Kontrolle durch die Einwanderungsbehörde) in San Diego ist dann sehr locker gelaufen. Die Beamtin war sehr nett, wollte ein par Details über den PCT wissen und wollte dann nicht mal mein Gepäck sehen.
Hier in San Diego hat mich dann das schönste Wetter empfangen. Nach dem CheckIn im Hotel hab ich mich dann an den Pool gesetzt.

Gegen Abend bin ich noch Richtung Küste gelaufen. Da gibt es einen kleinen Uferweg mit angrenzendem Freizeitpark. Im Moment sind viele Bäume und Sträucher am blühen und der Regen der letzten par Wochen hat auch dazu beigetragen, dass hier alles so grün ist.

In einer Restaurant-Mal mit diversen Take-away Angeboten hab ich mir mein Nachtessen geholt und in einer Bierhalle mit 20 Sorten Bier im Offenausschank mein Nachtessen genossen. Die amerikanische Kultur und der american way of life ist mir ja nicht gänzlich unbekannt (Medien, TV, Internet, etc.), aber hier hatte ich das erste mal einen Eindruck, wie sich das anfühlt. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken, was es in Europa so nicht gibt.

Idee, Vorarbeiten, Unterstützung

Ich habe letztes Jahr ca. um diese Zeit begonnen, das Internet nach Longdistance-Trails abzusuchen. Ich bin dann auf die üblichen Verdächtigen in den USA gestossen, die da sind Appalachian Trail, Continental Divide Trail und Pacific Crest Trail. Nach Durchsicht einiger Internet-Seiten, ist mir schnell klar geworden, dass es der PCT sein wird.
Ich habe dann begonnen, Informationen zu sammeln und diverse Blogs von Hikern zu lesen. Stück um Stück hat mich die PCT-Welt in ihren Bann gezogen. Der PCT ist definitiv mehr als nur ein Weg, es ist eine eigene Welt in die man als Hiker eintaucht.

Danach folgte Informationen sammeln über den Weg, die Ausrüstung, die Ernährung, die Organisation, den Resuply,  und vieles mehr. Eine wichtige Seite ist dabei die offizielle Seite des PCT: https://www.pcta.org
Am 14. November 2018 habe ich das nötige Long-Distance-Permit erhalten, das von der PCTA vergeben wird. Und ich konnte sogar mein Wunschdatum für den Start aussuchen! 9. April 2019. Es folgten organisieren von 180-Tage-Visum für die USA inkl. Botschaftsbesuch in Bern, California Fire Permit, Canada Entre Permit, Flug buchen, Unterkunft buchen für die ersten Tage in San Diego, Platz reservieren bei Scout und Frodo (dazu später noch mehr), etc, etc. Auch Versicherungen mussten angepasst oder neu abgeschlossen werden.

Im Januar, Februar und März 2019 konnte ich dann meine Kondition ein wenig verbessern. Vorallem mit Skitouren rund um meinen Wohnort.

Parllel dazu sind die Abschluss- und Übergabearbeiten rund um meine Firma erfolgt.

Bei all diesen Vorbereitungen durfte ich auf viel Unterstützung zählen. Hier ein ganz grosser Dank an:
Patrizia        für deine Geduld mein English zu verbessern
Sandra          für deine wertvollen Infos über den Trail
Tina               für deine persönlichen Unterlagen zum Trail
Carina           für die vielen positiven Diskussionen und Inputs 

Danke an Toni, Carina, Viz, Gian-Max, Franz und Peter für die schönen Skitouren die ich mit euch diesen Winter machen durfte. 

Danke an Claudio und sein Team, das mich bei allen geschäftlichen Belangen unterstützt hat. Ohne euch wäre das so nicht möglich.

Und nicht zuletzt geht ein Dank an Erna, Viz, Albert, Heidi-Marie, Kaja, Denise, Paulo und noch viele mehr, die in irgend einer Weise ein kleines Stück dazu beitragen, dieses Abenteuer für mich möglich zu machen.