Heute beginne ich die 4. Woche auf dem Trail und in 5 Monaten bin ich zurück in der Schweiz!Der Morgen begann mit schönem aber kaltem Wetter. Meine Zelt plane war heute morgen gefroren.Der Weg führte zuerst dem Holcomb Creek und dann dem Deep Creek entlang, immer ein gutes Stück über dem Fluss dem Hang entlang.
Unterwegs passierte ich die 300 Meilen Marke.
Nach 20 Meilen die ich schon um 14.30 hinter mich gebracht hatte, stand ein Highlight des Trails an. Die hot pools am Deep Creek. Alle schwärmen davon, aber es wird auch berichtet, dass diese völlig überlaufen seien. Ich hatte aber Glück, den es war eine gemütliche Atmosphäre an den Pools, keine Kiffer, kein Partyvolk.
Das heisse Wasser sprudelt hier einfach aus dem Boden und wird in den gemauerten Becken zurückgehalten. Jeder Pool hat eine andere Temperatur und zur Abkühlung kann man einfach in den Fluss springen, der direkt bei den Pools vorbei führt.
Es war einfach super und meine Beine fühlten sich an wie neu geboren. Nach 2 Stunden Wellness verliess ich die Pools und machte noch 2 Meilen bis zu meinem Campspot.
Kategorie: PCT April
Tag 20 Meile 266 28.4.
Mein Sonntags-Zero-Day begann bei schönstem Wetter und der See war spiegelblank.Ich ging um 8.00 zum Landryshop um meine Wäsche zu waschen. Ist 24 Stunden geöffnet und ist einfach ein Raum mit ca. 40 Waschmaschinen drinn. Alles Selbstbedienung inkl Waschpulver aus dem Automaten. Wenn Hiker waschen, kommt alles in die Maschine, ausser Regenhose und Regen- oder Daunenjacke, die hat man dann nämlich an. Hiker erkennt man dann auf der Strasse aus 100m Entfernung. Wer sonst geht bei schönstem Wetter, 27 Grad in Regenhose und Daunenjacke spazieren?Ich ging noch Frühstücken auf dem Rückweg aus der Wäscherei, auch das kann man in Regenhosen. Ich bestellte das leichteste was es gab, französischer Toast. Der Rest war alles mit Eiern oder Speck oder Steack oder alla Buritto aus dem Paradise Valley Caffè. Aber der Toast war dann 2cm dick, im Eigelb gewendet, frittiert und mit Zucker und Zimt bestreut. 8 Stück von denen, doch entwas viel für mich!Dr Einkauf für die nächsten 5 Tage musste auch noch erledigt werden. Kein Problem, in Amerika haben die Einkaufscenter auch am Sonntag offen.Auf dem Weg dahin, bin ich noch diesen Herrn begegnet.
Seinen Namen hab ich leider vergessen. Er ist ein indigener Holzbildhauer und seine Werke haben genauso eine beeindruckende Ausstrahlung wie er selbst.
Morgen geht’s zurück auf den Trail mit vollem Rucksack und geladenen Batterien.Und noch was: Vielen Dank an alle die mir Kommentare geschrieben haben. Hat mich sehr gefreut, dürft ihr gerne wieder machen, ich hör gern mal wieder was bei euch so läuft. Und nicht böse sein, wenn ich nicht jeden Kommentar persönlich beantworte.
Tag 21 Meile 266 – 288 29.4.
Der Blick aus dem Fenster am Morgen liess mich auf besseres Wetter hoffen wie angesagt. Es sollte am Nachmittag sogar regnen.Doch zuerst brauchte ich einen Hitch zurück auf den Trail. Also Daumen raus an der Hauptstrasse und warten. Autos fuhren viele vorbei, doch niemand wollte was mit mir zu tun haben. Nach 40 Minuten fing ich dann an nach einem Uberfahrer zu suchen; nix zu machen, keiner verfügbar. Da hält auf dem PP neben an ein Auto und der Fahrer fragt mich, ob ich PCT Hiker wäre? Na klar. Ja dann einsteigen! er fahre mich zum Trailhead. Auf der Fahrt kamen wir ins Gespräch, er ist Baumaler von Beruf und selbständig. Ich sagte ihm ich sei Schreiner und er meinte, wenn ich mit dem PCT durch sei, soll ich bei ihm anfangen, er hätte genügend Arbeit für mich. Und das mit der Imigation und der Arbeitsbewilligung müsse man ja nicht soooo genau nehmen. Danke Steve für den Hitch.
Der Trail hatte mich wieder, aber die californische Sonne hatte heute ihren freien Tag. Der Streckenabschnitt führte mehrheitlich durch verschiedene Arten von Wäldern.
Man hätte auch bestimmt einige male schöne Weitsichten gehabt, bei schönerem Wetter. Aber so strich der Nebel den ganzen Nachmittag umher und es wurde kalt gegen Abend. Aber geregnet hat es zum Glück nie richtig und die Meilen sind recht locker dahin gegangen. Ich fand dann noch einen schönen Platz zum campen.
Morgen solls ja wieder schöner sein.
Tag 19 Meile 252 – 266 27.4.
Heute ist ein kurzer Tag angesagt. Trotzdem bin ich früh wach. Die Nacht war kühl, ich habe auch auf 2600 müM geschlafen. Es ging dann weiter durch einen Wald, war sehr schön in der Morgenstimmung. Es gab hier eine spezielle Art von Bäumen, es könnte Wacholder sein?
Auch eine neue Art von Palmen hab ich heute ein bisschen weiter gesehen.
Man sah schon bald nach Big Bear runter.
Der Trail kreuzt dann den Highway Nr. 18. Von hier kann man dann nach Big Bear hitchen. Vorher begrüsste mich eine Trailmagic mit kühlen Getränken und Orangen. Da stand: Welcome PCT Hikers, sooo nice.
An der Strasse dann den Daumen raus; da kommt Gena angefahren und bringt einen PCT Hiker zum Trail. Sie meinte dann, ich könnte gleich einsteigen, sie fahre mich nach Big Bear Lake. Trailangel, einfach unglaublich, DANKE.
Den Rest des Tages hab ich dann mit Duschen, essen und Bett flach drücken verbracht.
Morgen dann Sonntags Zero.
Tag 17 Meile 215 – 231 25.4.
Der Start heute morgen war zäh, ich spürte noch die letzten beiden Tage. Ich war dann auch erst um 8.00 auf dem Trail. Ich überquerte den ersten Pass des Tages und die Aussicht ins nächste Tal war schön.
Es ging dann ins nächste Tal hinunter wo ein richtiger Berbach wartete.
Natürlich T Shirt waschen und auch sich selber.
Kurz was essen, Wasser auffüllen und weiter gings. Es wartete der zweite Pass des Tages auf mich. Es war wieder sehr heiss. Beim ersten Anstieg, merkte ich sofort dass da nix aus den Beinen kommt. Also halten und was essen. Doch es kam denn ganzen Rest vom Tag nicht so richtig gut. Ich hatte wohl einen Anfängerfehler gemacht, am Vorabend nicht richtig gegessen und Zmorge auch nicht! Es war einfach zu wenig da, das den Beinen Energie lieferte. Auch die Tatsachen, dass ich an einem Tag wie heute 6-8 Liter Wasser trinke, trägt nicht zu einem besseren Bauchgefühl bei.Nach der langen Mittagspause wars dann ein bisschen besser und ich machte noch ein par Meilen bis zu meinem Campground.
PS: heute zum zNacht Pasta mit Thunfisch.
Tag 18 Meile 231 – 252 26.4.
Die Nacht war angenehm warm und der Morgen empfing mich mit Sonne\nnschein.Es ging weiter dem Flusslauf hoch, dem ich gestern Nachmittag schon gefolgt war. Am Ende des Tals wieder ein Übergang zum nächsten Tal und diesem wieder folgend ein par Meilen hoch.
In diesem Tal hatte es wieder mal gebrannt und die Bäume waren fast alle abgestorben. Weiter Ober begann dann ein schöner Wald.
Die nächsten Meilen folgten einer Bergkrette, der Trail ging auf und ab und es gab immer wieder schöne Waldabschnitte. Es ist einfach nur schön solche Abschnitte mit allen Sinnen die man hat, zu geniessen.
Dem Zeichen welchem ich seit gut zwei Wochen Folge.
Am späten Nachmittag hab ich dann noch einen schönen Platz für mein Zelt gefunden.
Und so sieht’s vom Zelt aus. Meine Küche ist gerade in Betrieb.
Morgen geht’s noch 10 Meilen bis zur nächsten Strasse. Dann ein Hitch rein nach Big Bear wo ich unbedingt einkaufen muss, meine Vorräte neigen gefährlich dem Ende zu.
Tag 16 Meile 194 – 215 24.4.
Der Morgen begann mit einem wunderschönen Sonnenaufgang.
Der Trail zog sich in langen Schleifen den Hang hinunter und bot schöne Aussichten auf den Talboden.
Auch der Hang selber konnte, mit seinen Blumen und speziellen Felsen, einiges bieten.
Doch der ganze Abstieg dauerte ewig, geschlagene 4 1/2 Stunden für 1600 Höhemeter abwärts laufen. Unterwegs kam ich noch am 200 Meilen Marker vorbei.
Unten angekommen war es Mittag und drückend heiss. So machte ich eine 3 stündige Mittagspause mit Nickerchen. Um 3.00 startete ich dann mit 4 Litern Wasser im Gepäck, da die nächste Wasserstelle erst wieder 14 Meilen später kam. Die Durchquerung der Ebene war mühselig da ein stetiger trockener Wind blies. Der Schweiss lief nur so runter.
Auf der anderen Seite wieder den Berg hoch, auch das im warmen Rückenwind.
Nach 2 1/2 Stunden war ich so richtig durch, hatte eine windgeschützte Stelle gefunden fürs Zelt und wollte dieses gerade aufbauen. Da lief Sailer (Trailname) an mir vorbei und meinte, dass die Stelle nicht gut sei, da in der Nacht der Wind von der anderen Seite käme und ich wohl keine ruhige Nacht hätte. Na gut, Rucksack wieder aufbuckeln und nochmal 3/4 Stunden den Berg hoch. Da angekommen war ich dann wirklich secco. Kurz Zelt aufbauen, was kleines essen und ab in die Horizontale.
Tag 15 Meile 179 – 194 23.4.
Der Morgen begann wieder mit Frühstück im Red Kettle Cafe. Die Stammgäste da haben eine eigene, mit ihrem Namen angeschriebene Kaffeetasse. Nach dem Frühstück raus an die Hauptstrasse und sehen dass ich einen Hitch bekomme Rauf zum Humber Park. Nach 5 Minuten hilt Rob an. Rucksack in den Laderaum des Jeep schmeissen und los geht’s. Wir haben uns auf der Fahrt unterhalten und er hat mich bis ganz hoch gefahren, obwohl er gar nicht da hin wollte. Danke Rob!Es ging dann hoch zum Saddle Junction. 2 Tage davor beim runter laufen, war mir die Strecke viel länger vorgekommen! Obwohl ich nun hoch lief und für fünf Tage Food mit habe. Es war ein sehr schöner Morgen.
Weiter Richtung San Jacinto Peak. Je weiter ich hoch stieg, umso mehr Schnee war da.
Kurz nach 12 war ich auf dem Gipfel und ein atemberaubendes Panorama bot sich von hier aus.
Nach dem Mittagessen dann der Abstieg auf der Nordwest SeiteDes San Jacinto. Sagen wirs mal so, es gab auch schöne Abschnitte. Zu den anderen gehörte eine Traverse in einem bewaldeten Nordhang alles voller Schnee von der nassen Sorte. Nach 1 1/2 Stunden nahm die Traverse doch noch ein Ende. Dafür entschädigte das letzte Stück Trail bis zum Campground. Es war wie eine Filmkulisse.
Fehlte nur noch dass Vater Bonanza mit seinem Sohn Hoss um die Ecke geritten kam und mich zu einer Pfanne Bohnen mit Speck einlud.Mein Campground mit Blick zurück auf den San Jacinto.
Ein langer und anstrengender Tag, morgens um 7.30 los und um 18.00 beim Campground angekommen. Aber schön wars.
Tag 14 Meile 179 22.4.
Heute also Zero. Noch Entschuldigung, fall’s ich mit dem letzten Blogeintrag den Eindruck erweckt habe, mir ginge es nicht gut. Es ist alles in Ordnung und mir geht’s wunderbar. Aber ich wollte mir ein wenig Erholung gönnen, und auf heute waren auch noch Regenschauer angesagt.Morgens hatte ich mit Christian zum Frühstück abgemacht. Er hat seit Mike’s Place mit einer Entzündung am Schienbein zu kämpfen und muss wohl ein par Tage pausieren. Frühstück war super, wieder mal frische Früchte und Orangensaft und Joghurt. Alles Dinge die es auf dem Trail halt nicht gibt.Anschliessend zur Post, Einkaufen, Wäsche waschen, Kochgeschirr spühlen, Blog schreiben, etc. etc. So ein Zero ist schnell um. Idyllwild ist ein schönes Städtchen mit 4000 Einwohnern. Ein Einheimischer hat erklärt, dass sehr viele aus Los Angeles im Sommer herkommen um der Hitze in der Stadt zu entkommen. LA wäre nur 2 1/2 Stunden entfernt, für Amis gleich um die Ecke. Auch wären sehr viele Filme und Serien hier in der Gegend gedreht worden. So steht angeblich die Pondarosa Ranch aus der Serie Bonanza ein Tal weiter Richtung Paradiese Valay Caffè.
Abends war ich nochmals mit Christian zum essen in einem sehr guten Restaurant. Es gab ein richtig tolles Steak vom Grill.
Und ich muss hier noch was klar stellen: Es gibt im Engadin angeblich Gerüchte, wonach ich nicht den PCT laufe, sondern die Via Kulinarika! Ich sage nur schnauzbärtigermotorsägenmann. Ja ich schreibe ab und zu übers essen, denn was der Körper an Energie verbraucht, muss auch wieder rein. Und wenn die Möglichkeit besteht einen Burger zu kriegen, wird das auch ausgenutzt auf dem Trail. Abwechslung vom eher eintönigen Trail Food und auch immer gut für die Moral. So morgen geht’s zurück auf den Trail. Es ist schönes Wetter angesagt und der Mount San Jacinto steht auf dem Programm.
Tag 13 Meile 164 – 179 21.April
Ich startete mit einem ungute Gefühl in den Tag, der Wind war in der Nacht stärker geworden und wars am Morgen früh immer noch. Ein herrlicher Sonnenaufgang empfing mich dann, na wenigstens das!
Ich lief die Meile hoch vom Campground zum Trail. Der Wind war auf der Bergkrete sehr stark und es war richtig kalt. 6-7 Stunden bei diesem Wind, in dieser Höhe laufen; ich stellte mich auf einen Sch…. tag ein. Die Aussicht Richtung Westen war aber trotzdem schön, inkl. Nebelmeer.
Aber bekanntlich kommt es erstens anders und zweitens als man denkt! Es wurde der bisher schönste Tag auf dem Trail. Der Wind war bis 10.00 vollkommen weg und an der Sonne war es wunderbar warm. Der Trail stieg stetig an und zum ersten Mal wurde es richtig gebirgig.
Rechts unten im Dunst liegt Palm Springs
Auf den Fotos kommt die wilde Schönheit dieses Abschnitts leider nicht so zur Geltung (oder liegt eher am Talent des Fotografen?). Leider ist ein Grossteil des Waldes auf beiden Seiten des Bergs abgebrannt. Die meisten Bäume sind abgestorben, ein tristes Bild den Wald so zu sehen.
An einer stattigen Stelle traf ich dann auf den ersten Schnee auf dem Trail.
Der Trail verlief in einem lockeren Wald und es kamen immer mehr Abschnitte mit Schnee bis zum Saddle Junction. Das ist der Punkt an dem man den Trail verlässt und es nach Idyllwild runter geht. Ca. 1 3/4 Stunden und 800 Höhemeter runter laufen nach bereits 7 Stunden hiken.Aber das Tal runter nach Idyllwild ist sehr schön und auch als Klettergebiet bekannt.
Auf halber Strecke gabs dann eine Überraschung:
Trailmagic! Ein junges Paar aus Idyllwild hatte beim Parkplatz eine Verpflegungs-Station eingerichtet mit Sandwichs, Früchten, Muffins und Getränken. Und nach dem Essen gabs noch einen Hitch runter nach Idyllwild. Und dabei hatte ich gedacht es gäbe einen Sch…. Tag!
Morgen gibt’s einen Zero. War so nicht geplant, aber mein Körper kann denn recht gut gebrauchen.
Tag 12 Meile 148 – 163 20.4.
Der Tag begann mit einer schönen Morgenstimmung bei meinem Campground. In der Nacht war Wind aufgekommen, der aber nicht zu mir ins Tal runter reichte. So war meine erste Nacht im Zelt ohne Regenhaut ganz angenehm.Es ging los mit einem 1 1/2 stündigen Marsch zum Paradise Valley Cafe. Ich hatte nichts gefrühstückt, da ich dies im Café tun wollte. Pünktlich kurz vor 8 im Café angekommen, warteten schon um die 25 hungrige Hiker vor der Tür. Es ging dann gaz flott und die eingespielte Crew hatte bald alle schon mal mit Kaffee versorgt. Essen bestellen und nach 30 Minuten wurde geliefert. Das Teil (Buritto) sah so aus:
In der Grösse ca. wie ein anständiges bündner Birnbrot. Na dann mal los, mein Hunger war doch beträchtlich. Ich wollte mir ja dann auch das Mittagessen sparen, da ich eher knapp mit Food dran war bis Idyllwild. Das Teil besteht aus einem Toritilia Fladen und darin eingewickelt Omlett mit Rösti oben drauf und noch Käsescheiben. Die Omelette besteht alleine aus geschätzten 5-6 Eiern. Bis zur Hälfte gings dann ganz flott zur Sache und nach einer künstlerischen Pause mit Kaffee trinken kam dann Rund zwei. Kurzum ich habs geschafft. Den schon bestellten Muffin lies ich mir dann einpacken. Die nächsten 4 Stunden hat sich mein Verdauungstrackt redlich darum bemüht, dem Teil Herr zu werden. Und was gibt’s besseres für die Verdauung, als ein kleiner Spaziergang. Es erwartete mich eine wunderschöne Landschaft mit beigeroten Felsen und zum Teil Abschnitte mit Bäumen.
Der Trail stieg stetig an und erreichte einen Höhenkamm auf ca 2200 müM mit schönen Weitblicken. Gleichzeitig wurde auch der Wind immer stärker und es wurde auch sehr kalt.
Meinen Plan war, heute noch ein par Meilen mehr zu machen und dann unterwegs beim Trail zu campen. Aber bei diesem Wind einfach unmöglich und in der Nacht wird der Wind normalerweise noch stärker. So musste ich an einen windgeschützten Platz ausweichen der 4 Meilen vor meinem Tagesziel liegt. Der Campground liegt in einem kleinen Zedernwald und ist wirklich schön; na wenigstens das!
So gibt’s morgen eine lange Etappe nach Idyllwild die bis auf 2800 müM führt. Vielleicht werde ich dann am Montag einen Zero machen. Auf Dienstag soll der Wind dann nachlassen, denn es steht Mount San Jacinto an!
Tag 11 Meile 127 – 148 19.4.
Heute war ich früh auf den Beinen und bin schon um 6.30 losgelaufen. Davor empfing mich noch dieses Morgenrot:Bis zum Mittag konnte ich dann gut Meilen machen und die Landschafts und die Ausblicke haben immer wieder geändert.
So konnte ich nach einigen Tagen die beiden Berge San Jacinto und Baden Powell wieder sehen und konnte feststellen, dass ich den beiden Herren wieder ein ganzes Stück näher gekommen bin.
San Jacinto ist vorne rechts und scheint gut machbar zu sein. Baden Powell hat jedoch massiv mehr Schnee, der wird wohl die grössere Herausforderung.Dann wollte ich noch zeigen, wie so ein Wasser Depot ausschauen kann. Hier haben Trail angels eine Palette voll mit Gallonen-Kanistern Wasser gekauftund deponieren diese beim Trail.
Ein bisschen Später war noch eine Wasserstelle, hier ein 2000 Liter Wassertank. Und etwas weiter oben gabs eine Trailneuheit für zu bestaunen; eine Trail Dusche.
Oben füllt man einen Gallonkanister mit Wasser, drunter stehen und die Wasserspiene öffnen. Funktioniert einwandfrei, musste ich natürlich gleich testen, und das T Shirt mit den weissen Schweissringen kam auch gleich dran.Bin danach nochmals los und bin noch dem Sonnenuntergang entgegen gelaufen. So gabs heute einige Meilen. Hab dann einen schönen Platz für mein Zelt gefunden.
Tag 10 Meile 109 – 127 18.4.
Der Tag hat ganz easy begonnen; nochmals duschen, bevor dann wieder für 4 Tage ins Gemüse geht. Wir waren dann noch im Restaurant früstücken, mit Toast, Joghurt und Früchten; auch das gibt’s nicht mehr die nächsten Tage. So sind wir erst um 9.30 auf den Trail gestarted. Wir wollten zu Mike’s Place weils da sehr gut sei und auch Abends Pizza gäbe. So standen heute 18 Meilen und einige Höhemeter an.Der Beginn war wunderschön über die Rinderweiden zu laufen die sich im Wind wie Wellen bewegten.Irgendwann tauchte ein Schild auf das ich bis jetzt noch nicht kannte; man kann auch Gotte oder Götti für einen Trail Abschnitt werden.
Weiter gings einem Flusslauf entlang und noch ein par Höhemeter bergauf. Nichts spezielles aber immer wieder schöne Aussichten ins Tal runter.
Nach einer 2 stündigen Mittagspause um die Hitze ein wenig zu umgehen, gings nochmals bergauf und über einen Pass.
Auch die nächste Schlange kreuzte den Trail.
Und dann kam der Abzweiger zu Mike’s Place.
Mike’s Place ist hauptsächlich ein eingezäuntes Gelände im nirgendwo, mit zwei Remisen darauf und um die Remisen und darin findet man allen erdenklichen Schrott und Müll.
Das beste daran war die Kühlbox mit Bier. Na ja, dann halt 6 Bier = eine Mahlzeit.Und dann der Pizzabäcker, der war ziemlich stoned und hatte zu Anfang vom Teig kneten noch seinen Joint im Mundwinkel.
Ich hab mich dann frühzeitig ohne Pizza in mein Zelt verabschiedet und noch was aus meinem Rucksack gegessen.Aber das Sch…. haus hatte eine wirklich schöne Aussicht.
Und PS. Es riecht auch so wies aussieht, inkl. Fliegenschwarm.Fairerweise soll noch erwähnt sein, dass hier jeder zahlen kann was ihn was er will. Es gibt keine Kasse, sondern jeder schiesst sein Geld in einen Pot.Ich werde morgen wohl sehr früh starten, da wieder sehr warmes Wetter angesagt ist und ich die Morgenstunden ausnutzen will. So komm ich wohl auch ums Frühstück bei Mike’s Place!
Tag 9 Meile 109 – 109 17.4.
Heute war also ein Zero-Day! Das heisst zwar, dass ich keine Meilen laufe, bedeutet aber nicht, dass ich nix zu tun hatte.
Zuerst mal die Wäsche waschen, das heisst alles rein in die Maschine ausser Daunenjacke und Regenhose. Das ist dann auch das Waschtag Outfit.
Dann musste das „Frässpäckli“ von der Post geholt werden, das benötigte Material für den nächsten Abschnitt rausnehmen und wieder weiter senden an die nächste Poststelle auf dem Trail.
Zellt, Kochgeschirr und Rucksack wollen auch wieder mal mit heissem Wasser gewaschen werden, etc. etc.
Selbstverständlich ist auch ausgiebiges Frühstücken, Mittagessen und Biertrinken von Nöten.
Und dann hab ich in Warner Springs noch das entdeckt bei unserem Resort:
Heisse Schwefelquellen. Leider sind die Bäder im Moment ausser Betrieb. Zu mehr als einem Fussbad hats daher leider nicht gereicht, da das Wasser bei der Quelle einfach ein par Grad zu heiss war.
So, morgen geht’s zurück auf den Trail. Ich bin gut erholt und gut genährt und auch motiviert ein par Meilen zu reissen.
Tag 8 Meile 94 – 109 16.4.
Die Nacht war sehr windig und heute morgen war überall im Zelt feiner Sand zu finden. Trotzdem hab ich einigermassen gut geschlafen. Ich lief um 7.30 los und bin dann am Mittag in Warner Springs angekommen. Der erste Teil ging weiter dieser Krete entlang und war durch den Wind eher kalt. Auch kam heute denn ganzen Tag, die Sonne nie zum vorschein.
Es ging dann bergab und es gab was zu feiern, nämlich die ersten hundert Meilen.
Im Tal unten angekommen passierten wir eine Strecke mit schönen alten Bäumen und später offenes Gelände mit saftigen Wiesen und Kühen.
Burger auf vier Beinen ;))
Der erste Fotospot auf dem Trail ist dann Eagle Rock, eine Felsformation die ein bisschen aussieht wie ein Adler. Alle Hiker machen hier ein Foto, also auch ich.
Wir liefen dann bis Warner Springs und haben für 2 Nächte in einer Lodge ein Zimmer gebucht. Morgen gibt’s einen Zero. So nennt man einen Tag, wo keine Meilen gelaufen werden. Also ein „Ruhetag“, aber mehr darüber morgen.
Tag 7 Meile 77 – 94 15.4.
Heute Morgen nach dem Aufstehen, durften wir ein Frühstück mit frischen Früchten geniessen, das uns Kimberly vorbereitet hatte bevor sie zur Arbeit fuhr. Bob brachte uns dann mit seinem Van zurück zum Trail. Ca. 2 Stunden Fahrt; ein Weg! Danke an Kimberly und Bob für ihre Grosszügigkeit.
Gersten und heute hab ich mal versucht, möglichst alle Blumen zu fotografieren, die neben dem Trail gerade blühen. Ich hab bestimmt nicht alle erwischt.
Der Weg heute führte über eine Hügelkette so ca. 1500müM. Es war den ganzen Tag sehr windig, aber sehr angenehme Temperaturen zum hiken. Auf dieser Höhe übernachte ich auch heute auf einem Campground. Und das ist die Aussicht und der Sonnenuntergang von hier oben:
Tag 6 Meile 64 – 77 14.4.
Diese Nacht war sehr warm und ich hab einigermassen geschlafen. So langsam fängt nehme ich den Trail-Rhythmus an, 6 Uhr aufstehen, Frühstücken, abräumen, los laufen, Ankommen, Zelt aufbauen, kochen und um 20.00 schlafen gehen. Die Etappe hab ich heute bis zum Mittag hinter mich gebracht.
Der Plan war dann mit Hitch-Hicking (Autostop) nach Julian und da ein Hotelzimmer nehmen. Es kam dann anders. Bei der Strasse war da eine Tafel, es gäbe Trailmagic unter der Strassenbrücke. Und so sah das dann aus:
4 Typen aus San Diego waren hier her gefahren mit Kühlkisten voller Bier Cola, etc. dazu wurde grilliert, es gab Früchte, Salat, Chips, Muffins, einfach alles was ein Hikerherz begehrt. Nach 1 1/2 Std verliessen wir die Party und stellten uns an die Strasse für den Hitch nach Julien. Mitgenommen hat uns dann Robert. Im Auto checkten wir dann freie Hotels in Julian, leider ohne Erfolg. Robert hat das mitbekommen und meinte dann, wir könnten bei ihm schlafen, er hätte ein grosses Haus und es gäbe da genug Platz für uns.
Das gab es dann auch. Sein Haus liegt auf einem Hügel ca. 40 Meilen von San Diego entfernt. Robert ist ein Auto und Motocrossverückter. Er hat uns einige seiner Schätze gezeigt.
Bob’s Frau kam dann nach Hause und war sehr erfreut über den unerwarteten Besuch. Es wurde Pizza bestellt und wir hatten einen schönen Abend mit Kimberly und Bob.
Christian, ich, Bob, Kimberly
Tag 5 Meile 47 – 64 13.4.
Heute morgen beim aufstehen, gab es eine tolle Überraschung, das Zelltdach war innen und aussen mit Reif überschlagen. Es war die bisher kälteste Nacht auf dem Trail.Wir kamen nochmal an dem Aussichtspunkt vorbei; diesmal im Morgenlicht.
Eine Tafel klärte uns kurz danach auf, dass es nur noch 2600 Meilen bis nach Kanada sind.
Es ging hoch auf einen Hügelzug, dem wir den ganzen Tag mehr oder weniger folgten. Immer wieder gab es schöne Aussichten in die Wüste mit wechselnden Perspektiven
Und zum ersten Mal sah ich in der Ferne die Berge von San Jacinto und Baden Powel, zweiterer mit sehr Schnee! Die Berge sind in 2-3 Wochen auf dem Programm. Mein Campspot ist heute Abend in einem Tal, so sollts diese Nacht nicht so kalt werden.
Tag 4 Meile 37 – 47 12.4.
Die Nacht war recht kalt und der Morgen ebenso, da wir in einem Tal gecampt haben wo am Morgen keine Sonne hin kommt. Vom Tal Rauf auf eine Krete wo ein schöner Wald war. So eine friedliche Stimmung im Morgenlicht.Durch den Wald gings runter nach Mount Lagune wo wir ziemlich lange rumgehängt sind. Um 2 Uhr Nachmittags ging dann endlich das Restaurant auf und so 20 Hiker haben dann das Teil gestürmt und nach Burger gelechzt.
Um 3 haben ich und ein anderer Hiker entschieden, dass es noch einen Verdauungsspaziergang bedarf. Wir sind dann noch 2 1/2 Std gelaufen mit einer super Nachmittags/Abendstimmung.
Am Schluss haben wir noch einen superschönen Campingplatz gefunden. Rasch Zelt aufbauen, Tee kochen und ab in die Haia.
Tag 3 Meile 23-37 11.4.
Von unserem schönen Campground gemütlich gestartet und runter nach Boulder Oaks. Hier hates wirklich viele grosse alte Eichen.Den Talboden dann durchquert einen Highway gequert und dann den Gegenhang wieder hoch. Dem Hang entlang hoch, unter uns der Kitchen Creek. Mittagspause dann direkt am Flussufer.
Am Nachmittag ein schönes Tal hinauf über einen Pass.
Und dann gabs die erste Trail magic auf dem PCT. Andrew ein Hobyfotograf aus der Gegend stand da an dieser Schotterstrass die den PCT kreuzt. Er hatte einen guten Deal anzubieten: er macht ein Foto von uns und jeder von uns kriegt ein Bier aus seiner Kühlbox. Da gibt’s nix zu überlegen, Foto machen und her mit dem Bier. Er hat uns dann erklärt, dass das sein Projekt für diesen Sommer ist und wir unsere E-mail hinterlassen sollen, damit er uns die Fotos dann zusenden kann.
Zur Erklärung Trailmagic/Trail angels: Trail angel sind Leute die uns Hikern etwas Gutes tun wollen. Das geht von einer geschenkten Orange bis zu Übernachtung mit Essen und Wäscheservice. Das nennt man dann Trail magic. Die Angels tun das Grundsätzlich gratis. Das beste Beispiel sind bestimmt Scout und Frodo.Es ging dann nochmals ein ganzes Stück Berg auf zu unserem Campground.
Tag 2 Meile 11-23 10.4
Morgens gemütlich losgelaufen bei angenehmen Temperaturen bis Hauser Creek wo wir Wasser aufgefüllt haben. Danach gings die erste richtige Steigung des Trails hoch.Danach bis Lake Morena wo es Mittagspause gab. Der erste Burger auf dem Trail.
Der hat wieder so richtig Energie geliefert für den letzten Anstieg zum Campground. Ein sehr schöner Platz mit Aussicht auf den Lake Morena.
Der anschliessende Sonnenuntergang war einfach unglaublich schön
Tag 1 Meile 0-11 9.4.
Morgens um 5.00 gings heute los.
Morgenessen bei Scout und Frodo.Dann gings los mit der Fahrt zum Trailstart.
Die ganze Bande, die gestern bei Scout und Frodo übernachtet haben und heute ihren Trailstart haben.
Und natürlich die obligaten Fotos vom Monument.
Und dann gings los…
Die Wüste blüht und ist grün in diesem Jahr.
Die erste Klapperschlange auf dem Trail.